vor vielen jahren besuchte ich nach meinem abitur eine rekrutenschule im französischen teil der schweiz. den namen des dörfchens weiss ich nicht mehr, nur dass meine eltern zum besuchstag da waren. was ich am besuchstag getan habe weiss ich auch nicht mehr, nur dass der kompaniezug "Vogel" etwas aufführte. was, weiss ich jetzt ebefalls nicht mehr, nur dass ein kerl so ganz verrückte zähne hatte. das meiste ist vergessen, so als ob es nie geschehen war. aber ich weiss, zum beispiel, dass mein vater an dem tag ein video aufzeichnete und dass mich meine mutter liebevoll mit nüssen fütterte. und ich weiss, dass wir danach keine rekruten mehr, sondern soldaten wurden und dass ich noch eine glatze hatte die sich jeden tag mit meinem haarwuchs mass. wir warfen zweimal auf dem waffenplatz die perets in die höhe. das einemal war als wir es vom nichtssagenden rekrut zum schweigenden soldaten schafften, das andere mal als diese zeit vorbei war und wir wieder gehen durften. aus welchem grund auch immer, nur mir tat sich immer mit der freude zeitgleich eine leere auf. eine leere, die so gross war, dass ich mich im nachhinein oftmals an nichts erinnere. mir ist als hätte damals überhaupt nichts stattgefunden oder wenn dann ohne mich. selbst jetzt da ich darüber nachdenke, scheint mir, als würde ich im grunde immer noch in der kaserne warten. als säss ich da, auf meinem bett und hörte stundenlang musik, als wäre ich noch immer in den bunkern, jenen kilometerlangen unterschlüpfen, die sämtliche schweizer berge untergraben. mir ist als warte ich in jenen leeren zimmern, leeren gängen, kalten böden, jenem falschen licht und falschem gruss auf etwas das nicht eintrifft.
es gibt nur ganz selten momente wo man da ist. wo man wirklich da ist, ohne sich an einer sache festzukrallen. und einmal als ich diesen augenblick erlebte war an einem sonntag auf dem weg zum dienst. in fribourg warteten wir auf dem bahnhof auf den zug. die luft war frisch und dünn und in der ferne lagen wiesen die gemäht wurden und bäume voller obst. ich stand auf diesem bahnhof und war wieder einmal nicht ganz da. und plötzlich fällt mir ein musikgeschäft auf. kleiner laden der in einem wartehäuschen auf dem bahnsteig seine ware anbot. ich hatte damals lust mich an die gegenwart zu binden und versuchte das, indem ich etwas kaufen wollte. ich ging hinein und hatte keine zeit zu staunen, alles war voll mit raritäten. ich griff daher verlegen, irgendwo in ein regal und kaufte mir eine cd von astor piazzolla.
in den ungezählten nächten in der kaserne unter meinem fenster, unter jenem kreuz des südens, das den sommer über unterging und schliesslich ganz unter dem horizont verschwand, hörte ich fortan den tango astor piazzollas, sein akkordeon, die tiefe stimme und seine geschichten. ich wusste wenig über mich in jenen nächten, wenig über das was kommen würde, wenig über dieses heute das ich selber bin und dessen morgen. ich ahnte nichts über die falten im gesicht. die züge die sich wie ein netz über die angst spannten und mich zudem machten was ich geworden bin.
aber mir war als hätte die musik etwas über mich selbst gewusst und mich verpflichtet zuzuhören. mir war, dass ich zwar kannte was ich hörte aber nicht erkennen konnte. die ordnung, dieses unendliche gefühl für symmetrie, für schönheit, für eine erhabenheit, war so was wie ein spiegelbild von dem geheimnis dessen grund ich selber war.
ich sehe dann wieder die mützen wirbeln. diese hellblauen mützchen durch die luft flattern wie fahnen auf dem himalaya. ich hoffe dann, dass alles seine wege geht und irgendwann einmal auch ankommt. die berge sind so gross, der weg unendlich.
ich denke dann an ordnung und an symmetrien. an das gefühl etwas zu sehen, das nie ganz das sein wird, wofür man es hält. ich denke und denke. aber im grunde ist dies denken fühlen und diese gefühle bin ich selbst. ich schaue mir dabei über die schultern und erinnere mich an das was ich längstens schon vergessen habe.
http://www.youtube.com/wat ch?v=bJWD_789-OE&feature=r elatedhttp://www.youtube.com/wat ch?v=6XoTsXkIrk8&feature=r elated
es gibt nur ganz selten momente wo man da ist. wo man wirklich da ist, ohne sich an einer sache festzukrallen. und einmal als ich diesen augenblick erlebte war an einem sonntag auf dem weg zum dienst. in fribourg warteten wir auf dem bahnhof auf den zug. die luft war frisch und dünn und in der ferne lagen wiesen die gemäht wurden und bäume voller obst. ich stand auf diesem bahnhof und war wieder einmal nicht ganz da. und plötzlich fällt mir ein musikgeschäft auf. kleiner laden der in einem wartehäuschen auf dem bahnsteig seine ware anbot. ich hatte damals lust mich an die gegenwart zu binden und versuchte das, indem ich etwas kaufen wollte. ich ging hinein und hatte keine zeit zu staunen, alles war voll mit raritäten. ich griff daher verlegen, irgendwo in ein regal und kaufte mir eine cd von astor piazzolla.
in den ungezählten nächten in der kaserne unter meinem fenster, unter jenem kreuz des südens, das den sommer über unterging und schliesslich ganz unter dem horizont verschwand, hörte ich fortan den tango astor piazzollas, sein akkordeon, die tiefe stimme und seine geschichten. ich wusste wenig über mich in jenen nächten, wenig über das was kommen würde, wenig über dieses heute das ich selber bin und dessen morgen. ich ahnte nichts über die falten im gesicht. die züge die sich wie ein netz über die angst spannten und mich zudem machten was ich geworden bin.
aber mir war als hätte die musik etwas über mich selbst gewusst und mich verpflichtet zuzuhören. mir war, dass ich zwar kannte was ich hörte aber nicht erkennen konnte. die ordnung, dieses unendliche gefühl für symmetrie, für schönheit, für eine erhabenheit, war so was wie ein spiegelbild von dem geheimnis dessen grund ich selber war.
ich sehe dann wieder die mützen wirbeln. diese hellblauen mützchen durch die luft flattern wie fahnen auf dem himalaya. ich hoffe dann, dass alles seine wege geht und irgendwann einmal auch ankommt. die berge sind so gross, der weg unendlich.
ich denke dann an ordnung und an symmetrien. an das gefühl etwas zu sehen, das nie ganz das sein wird, wofür man es hält. ich denke und denke. aber im grunde ist dies denken fühlen und diese gefühle bin ich selbst. ich schaue mir dabei über die schultern und erinnere mich an das was ich längstens schon vergessen habe.
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