Dienstag, 11. Mai 2010

rast


als junger mann konnte ich schlafen ohne ende. ich konnte mich einfach ins bett legen und dann wurde es tag. ich hatte keinen ängste. ich legte mich ins bett und schlief. nie wäre ich erwacht. so ging das jahrelang. die nacht war wie zur ruhe da, mehr nicht. und ausserdem bei meinen eltern war es viel zu leise alles, was hätte da mich wecken können. wie auch? mein zimmer lag richtung nordost. am morgen ging die sonne auf, das wars. dann zog ich mir was an und ging, ich ging und ging, die tage waren einfach da. ich hatte keinen kummer.
das tut nur heute nichts zur sache. jetzt gerade steht es mir sogar im weg.
ob ich schlafen kann oder nicht hängt von sehr vielen dingen ab. von dingen, von denen ich keine ahnung habe. ob ich schlafe oder nicht wissen die götter.
denn nicht ich schlafe, sondern ich bin nur ein teil derer die schlafen. ich werde geschlafen dachte ich gerade. ich entscheide an der oberfläche mich jetzt auszuruhen aber in mir siehts anders aus. ich bin schon lang nicht mehr alleine. nur wach bin ich ganz auf mich selbst zurückgeworfen und auch da bin ich mir nicht so sicher.
es gibt mich so gesehen gar nicht. oder ich, das sind sehr viele davon. es ist als hätte
ich mich innerlich zersetzt. im kinderzimmer denke ich daran. der weg zurück ist wie ein märchenschloss verwachsen. ich ahne ein geheimnis, das aus mir geworden ist.
dann horche ich hinaus. die ruhe hier, das blattgrün, diese nacht, der wind. und vor dem fenster, nebel. nebel und die saure, kühle luft, das stillschweigen. die blüten an den bäumen, ein paar blumen auf den wiesen und sonst stille. leise fällt der regen von den dächern. auf der erde flüstern weinbergsschnecken auf dem feuchten untergrund aus muschelkalk. wie soll man sich erklären, dass man sich hier irgendwas erklären soll. ich weiss nicht wem, ich weiss nicht was und noch weniger warum aber als junger mann konnte ich schlafen. das konnte ich und wie konnte ich das.
ich denke nicht mehr denke ich wär jetzt ein gutes denken. aber dann frag ich mich wieder: wo sind nur die jungen männer hin?

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